IQuartier
Gestaltung eines Campus
Die FH Aachen ist mit ihren Fachbereichen im Stadtgebiet auf insgesamt vier Standorte verteilt. Der Fachbereich Gestaltung befindet sich am Rand der Kernstadt am Boxgraben, in der Goethestraße ist der Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik und in direkter Nachbarschaft in der Hohenstaufenallee ist der Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik beheimatet, während an der Bayernallee Hochschulverwaltung und die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen liegen. Ein ehemals von Philips genutzter Campus an der Eupener Straße beherbergt die Fachbereiche Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Wirtschaftswissenschaften und das zugehörige International Faculty Office. Obwohl alle diese Standorte sich in räumlicher Nähe im südlichen Stadtgebiet befinden, ist die räumliche Vernetzung untereinander schwach ausgebildet. Ein räumliches Leitbild als Orientierungshilfe und Identifikationsträger fehlt.
Das Plangebiet ist das Bindeglied zwischen den FH-Standorten und kann durch eine einfachere Durchwegung gut durchquert werden und schafft eine schnellere Verbindung zwischen den Campusanlagen. Das Burtscheider Stadtzentrum ist ca. 1,0 km entfernt, sodass in der Umgebung vereinzelt Supermärkte und Dienstleister angesiedelt sind, die Wohnbebauung jedoch dominiert. Die Öffnung des Hauptbahnhofes an der Rückseite, eine zusätzliche neue S-Bahnstation am Quartier, sowie die Einbindung des südlich liegenden Quartiers bieten die Möglichkeit an dem Standort ein neues Zentrum zu schaffen. Das Gebiet hat großes Potenzial das Quartierszentrum zu werden und somit ein größeres, gebündeltes Angebot für die Anwohner zu schaffen. Greift man die Ausrichtung der Kaltluftschneise auf und schafft dort eine neue Verbindung zwischen der Salierallee und Habsburgerallee, entsteht eine fließende Wegestruktur, welche sich wie ein Fluss durch das Plangebiet erstreckt. Zusätzlich erschließen Flussarme weitere Teile des Gebiets, welche auch in nutzungsbezogene Themen gegliedert sind. Die Erdgeschossnutzungen siedeln sich wie Dörfer entlang des Flusses und der Flussarme an. Diese greifen das Thema des Durchströmens in Struktur und Freiraum auf.
In der Umgebung gibt es viele Wohnhäuser, vereinzelte Supermärkte und Dienstleister. Das burtscheider Zentrum ist ca. 1,0 km entfernt. Das Gebiet hat großes Potenzial das Quartierszentrum zu werden und somit ein größeres, gebündeltes Angebot für die Anwohner zu schaffen.
Die Fachhochschule ist an der Weißhausstraße und teilweise an der Eupener Straße durch ein Zaun von der Umgebung getrennt. Außerdem trennt ein Zaun in der Mitte des Plangebietes die Fachhochschule von dem Kleingartenverein und den Wohnhäusern, welche an der Eupener Straße und Eynattener Straße stehen. Durch die zusätzlich hochgewachsene Bepflanzung ist keine Adressbildung oder Verbindung zu der Umgebung möglich. Das zum Teil eingezäunte FH-Gelände weist zur Weißhausstraße eine stark abfallende Topographie auf.
Durch die Ausrichtung der Luftschneise und der neuen Verbindung von der Salierallee zur Habsburgerallee entsteht eine fließende Wegestruktur, welche sich wie ein Fluss durch das Plangebiet erstreckt. Zusätzlich erschließen Flussarme weitere Teile des Gebiets, welche auch in nutzungsbezogene Themen gegliedert sind. Die Erdgeschossnutzungen siedeln sich wie Dörfer entlang des Flusses und der Flussarme an. Diese greifen das Thema des Durchströmens in Struktur und Freiraum auf.
Die Gliederung und Erschließung des Campusgeländes folgt einem übergeordneten System.
Entlang der Hauptdurchwegung siedeln sich die drei Hauptplätze mit den Themen "Markt und Kultur", "städtisches Wohnzimmer" und "Spiel und Sport" an. Von hier aus erschließen die drei Loops mit den Themenfeldern "Wissen", "Gemeinschaft" und "Wesen" mit ihren Höfen das weitere Gelände.
Entlang der Erschließung und zwischen den Gebäuden werden die Strukturen durch Freiräume aufgelockert.
Das Gelände der Fachhochschule an der Eupener Straße soll Teil des umliegenden Quartiers werden. Die Grundidee ist, das Erdgeschoss der Stadt zu geben und somit mit Nutzungen zu füllen, welche von allen Bewohnern, Anwohnern, Besuchern und Touristen genutzt werden kann. In den oberen Geschossen finden sich privatere Nutzungen der Universität, Forschung oder Unternehmen.
Somit entdeckt man das Erdgeschoss als staatliche oder unternehmerische Repräsentationssphäre, wie in der Nachmoderne definiert, in welcher sich die Menschen begegnen können. Da es sich bei dem Fokus der Gesamtplanung jedoch um einen Campus der Fachhochschule handelt, welcher hierbei mit anderen Nutzungen fusioniert wird, und der Campus dabei mit seinen Hauptnutzungen in die oberen Geschosse ziehen wird, spielt der Gedanke der Beletage der Vormoderne mit in die Planung ein. Anders als bei den weiteren Standorten der FH soll an der Eupener Straße ein Austausch zwischen Stadt und Uni-Campus entwickelt werden, mit Freiräumen, welche zum längeren Verweilen einladen sollen. Die Erdgeschossplanung wird von unterschiedlich hohen, meist gläsernen Kuben definiert.
Die gläsernen Kuben definieren die Durchwegung im Erdgeschoss. In der Zwischenebene werden die Passagen ausgelassen, um eine gute Höhe in den Durchgängen zu gewährleisten. Außerdem wird ein Teil des Erdgeschosses von den oberen Etagen losgelöst, um eine eindeutige Abgrenzung, nicht nur über die Nutzungsverteilung, zu verdeutlichen. Im 2. und 3. Obergeschoss ist der Hof geschlossen, was den Innenhof definiert. Die Nutzungen in diesen Geschossen können miteinander verknüpft werden und es entsteht ein Austausch zwischen den verschiedenen Fachrichtungen, wie Bildung, Forschung oder Kultur.
2. MA Semester
Städtebau
Sarah Vanflorep, Luisa Wierz