MoorRoom

Ganzheitliche Planung eines Wanderhotels


Orte im Kontext eines sensiblen Ökosystems stellen ein ideales Experimentierfeld für ressourcenschonendes Bauen dar. Der Energie- und Wasserverbrauch von Gebäuden sollte auf das Nötigste reduziert und die „Spuren“ des Bauwerks in Luft, Wasser und Boden möglichst geringgehalten werden. Als fiktives Planungsszenario dient die Erweiterung des Hotel- und Gastronomiebetriebes „Baraque Michel“. Hier soll ein kleines, freistehendes und weitgehend energieautarkes Wanderhotel geplant werden, das Wanderern und Radfahrern die Möglichkeit für Einkehr und preisgünstigen Übernachtung bietet. Ergänzend zum „Hotel“ mit ca. 20 Übernachtungsplätzen soll ein kleines Café geplant werden. Der Standort befindet sich auf einem Hochpunkt des Hohen Venn, am Rande der Moorlandschaft und deren Wanderwegen. Das Gelände im näheren Umfeld des Bauplatzes ist weitgehend eben und wird geprägt von der spezifischen Vegetation des Moors.


Das ausgeklügelte Ökosystem des Moors war nicht immer unberührt. Die in den Mooren vorhandenen Torfmoose zersetzen sich in einem langen und komplexen Prozess zu Torf. Dieses auch als "Braunes Gold" bekannte Material wurde vom Menschen abgebaut und zum Heizen, Dämmen und heute noch zur Gartenarbeit verwendet. Dass dieser Torfabbau, auch Torfstechen genannt, das Ökosystem des Moors aus dem Gleichgewicht brachte, wurde keine Beachtung geschenkt - doch heute werden viele Maßnahmen getroffen um die Moore zu renaturieren und zu erhalten.


So wie im Rahmen des ressourcenschonenden Planen und Bauen die menschlichen Spuren möglichst gering gehalten werden sollen, so entsteht dieser Entwurf eben genau aus dem gegenteiligen Handeln des Menschen. Die Gebäudekubatur lässt sich aus den gestochenen Torfblöcken, welche eben zur Existenzbedrohung der Moore wurde, ableiten.


Um möglichst ökologisch zu arbeiten, wird das Gebäude in Massivholzbauweise errichtet. Die hinterlüftete Fassade ist mit einer vertikalen Holzlattung verkleidet, welche durch die Witterung nach und nach den in Moorgebieten typischen Holzstegen ähnelt. In die Fassade integrierte Solarkollektoren dienen zur Verschattung der Innenräume und steuern gleichzeitig ihren Beitrag zum Energiekonzept bei. Das Erdgeschoss ist abgesetzt und lässt von außen eine deutliche Ablesbarkeit der öffentlichen und privaten Räume zu.

2. MA Semester

Ressourcen schonendes Planen und Bauen

Vanessa Sygdziak, Janika Richter, Julia Krings, Luisa Wierz